Ellen Weber hört auf
Die Wettkampfsaison 2018 ist beendet, zumindest was die Wettkämpfe im Stadion angeht. Die Athleten sind in die Regenerationspause gegangen und rüsten sich mit ihren Trainern für die Vorbereitung auf das neue Wettkampfjahr. Für einen Teil solcher Trainer/Athleten-Gespanne wird dies nicht mehr der Fall sein.
Ellen Weber, das Gesicht der Leichtathletik der DJK Tackenberg in Oberhausen, hat sich zum Saisonende aus ihren Aktivitäten zurückgezogen.
Mit 80 Jahren und über 5 Jahrzehnten im Dienste der Leichtathletik und des Nachwuchses ist dies verständlich und nachvollziehbar.
So ganz kann man es nicht glauben, auch wenn Ellen Weber zu den stillen Vertretern ihrer Zunft gehörte. Aber sie war immer präsent. Schwer vorstellbar, dass sie zukünftig nicht mehr auf den Sportanlagen unserer Region zu finden sein wird. "Mutter der Leichtathletik" wird sie in ihrem Verein genannt, Respekt und Dankbarkeit klingt daraus. Als Abteilungsleiterin hat sie die Leichtathletik in der DJK Tackenberg aufgebaut, mit ihren Schützlingen Erfolge bis zu Deutschen Meisterschaften gefeiert. 1972 machte sie den Übungsleiterschein, bereits 1979 hielt sie die A-Trainer-Lizenz des DLV in Händen. Ihr Herz hing am Hoch- und Weitsprung, aber sportlich hat sie ihre jungen Schützlinge in allen Bereichen der Leichtathletik gefördert. Auch als zweifache Mutter und Berufstätigkeit hielt sie ihr Engagement bei, ließ sich auch nicht von gesundheitlichen Rückschlägen von ihrer Arbeit im Verein abhalten. Darüberhinaus engagierte sie sich in der Fachschaft innerhalb des Stadtsportbundes Oberhausen. Von 1979 bis 1992 war sie zudem Schülerinnenwart des damaligen Kreises Rhein-Lippe.
Bereits 1974 würdigte der LVN ihre Verdienste mit den LVN-Ehrennadel. Im Jahr 1985 folgte die DLV-Ehrennadel in Silber, 1993 kam die DLV-Ehrennadel in Gold dazu. Ihr Verein verlieh ihr als Zeichen des Dankes und der Anerkennung die Ehrenmitgliedschaft. Trotz der Anerkennung und Auszeichnungen hat sie sich nie in den Mittelpunkt gestellt. Sie war in ihrer Tätigkeit eine hochmotivierte und engagierte, zugleich zurückhaltende Person, die - wie es auch in vielen anderen Leichtathletikvereinen der Fall ist - die Stütze unserer Leichtathletik ist. Darum ist es auch stellvertretend ein Zeichen an die vielen, vielen ungenannten Leichtathletikmitarbeiter im Lande, wenn wir heute sagen: Danke, Ellen Weber!